Mit den Projekten an der Schnittstelle zwischen Kirche und Kunst versuchen wir, durch kreative Gestaltung unserer Räume eine weitere Möglicheit des Zugangs zu Spiritualität und Kirche zu erschließen. Kunst in der Kirche darf nie Selbstzweck sein. Gleichzeitig darf Kirche die Kunst nicht vereinnahmen oder instrumentalisieren. Der Grat ist schmal, es bleibt ein Spannungsfeld, das achtsamen und sehr bewussten Umgang aller Beteiligten fordert. Im Idealfall entstehen so Räume für Begeisterung, konstruktiven Diskurs und das Potential, Kirche, sich selbst und Gott im Dialog mit Kunst neu zu begegnen.
Drei:innen von Sibylle Kobus, 2021
Die Kunstinstallation „Drei:innen“ von Sibylle Kobus war 2021 in der Dreieinigkeitskirche zu sehen. Der klaren Architektur und Dreiteilung des Kirchenraumes setzt die Künstlerin Sibylle Kobus ein Gebilde aus Nylonstrumpfhosen, einem weichen und zarten Material, entgegen. Dieses erschloss sich erst auf den zweiten Blick in seiner tatsächlichen Beschaffenheit. Durch die Verarbeitung der Nylonstrumpfhosen zu einem raumgreifenden Gebilde veränderte sich der Kirchenraum und unser Blick auf ihn. So entstanden Räume für neue spirituelle Erfahrungen im altvertrauten Raum der Dreieinigkeitskirche.